Am frühen Donnerstagmorgen den 10.11.2022 gegen 4.26 Uhr war die Nacht für die Mitglieder der Feuerwehr Geiselhöring schlagartig vorbei. Durch Sirene und Piepser wurden die Kameradinnen und Kameraden mit den Feuerwehren Greissing und Haindling in die Alfred-Heindl Straße in Geiselhöring durch die Leitstelle Straubing alarmiert. Gemeldet war eine Rauchentwicklung im Gebäude. Bereits auf der Anfahrt rüsteten sich zwei Trupps im Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) mit Atemschutzgeräten aus.
Bei der Ankunft des Geiselhöringer Kommandanten und Einsatzleiter Patrick Hierl mit dem Kommandowagen (Kdow) waren bereits offene Flammen aus einem Zimmer im ersten Obergeschoss und eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Der Bewohner des Hauses stand bereits im Freien, weitere Personen waren nicht mehr im Gebäude. Der Angriffstrupp des HLF wurde umgehend zur Brandbekämpfung in den Innenangriff geschickt. Zügig wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und die ebenfalls alarmierte Drehleiter vor dem Haus platziert. Das Zimmer im ersten Obergeschoss stand in Vollbrand und hatte schon durch die Decke ins Dachgeschoss übergegriffen. Sofort wurde der zweite Trupp des HLF mit einem weiteren Rohr zur Brandbekämpfung ins Dachgeschoss geschickt.
Im ersten Verlauf stellte das Tanklöschfahrzeug (TLF) aus Geiselhöring weitere Atemschutzträger bereit. Die Feuerwehren Greissing und Haindling kümmerten sich währenddessen um die Straßensperre und eine ausreichende Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz. Nach 15 Minuten wurde die Feuerwehren Sallach, Perkam und Wallkofen mit weiteren Atemschutzträgern durch die Einsatzleitung nachalarmiert, sowie eine zweite Drehleiter.
Von Seiten der Landkreisführung unterstützen Kreisbrandinspektor (KBI) Herbert Dietl und Kreisbrandmeister (KBM) Moritz Mannes den Einsatzleiter aus Geiselhöring. Das Feuer hatte unterdessen teilweise vom Dachgeschoss auch auf den Dachstuhl des Hauses übergegriffen. Mit den beiden Drehleitern aus Geiselhöring und Mengkofen wurde die Dachhaut geöffnet und offene Flammen und Glutnester abgelöscht. Während des ganzen Einsatzes kamen insgesamt 10 Trupps mit Atemschutzträger zum Einsatz, diese wurden durch eine zentrale Atemschutzüberwachung durch die Feuerwehr Geiselhöirng registriert und überwacht.
Für die Sicherheit aller eingesetzten Kräfte stand der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen (RTW) und dem Einsatzleiter Rettungsdienst Andreas Zier bereit, um im Notfall eingreifen zu können. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen ebenfalls vor Ort, sowie der zuständige Energieversorger. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, folgte die Nachkontrolle mit der Wärmebildkamera (WBK). Hierzu mussten mit Hilfe einer Kettensäge die Holzzwischendecken entfernt werden. Im Anschluss konnten nach und nach erste Kräfte die Einsatzstelle verlassen. Die Feuerwehr Geiselhöring rückte als letzte Feuerwehr gegen 8 Uhr von der Einsatzstelle ab. Im Feuerwehrhaus folgte dann die aufwendige Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft. Schläuche und Atemschutzgeräte wurden auf den Fahrzeugen erneuert und verschmutzte Einsatzkleidung gewaschen. Die Zusammenarbeit aller eingesetzten Kräfte funktionierte wie gewohnt sehr gut.
Um 11 Uhr führte eine kleine Gruppe an Einsatzkräften noch eine Nachkontrolle mit der WBK durch. Hier konnten noch kleinere Glutnester im Dachstuhl festgestellt werden, die von der Drehleiter aus abgelöscht wurden. Bei dem Einsatz waren sieben Freiwillige Feuerwehren mit 13 Fahrzeugen und ca. 90 Personen im Einsatz.