Am Mittwoch, den 10. Juli 2019 fand eine gemeinschaftliche Atemschutzübung der Feuerwehren Geiselhöring und Wallkofen im Kindergarten der Stadt Geiselhöring statt. Übungsannahme war ein Brand im 1. OG mit mehreren vermissten Kindern und Erziehern.
Nach dem Eintreffen des Einsatzleiters, zweiter Kommandant Stefan Allmeier, wurde umgehend eine Erkundung und Befragung der um Hilfe schreienden Personen eingeleitet. Auf der Straßenseite des Gebäudes standen mehrere Kinder und eine Erzieherin am Fenster und berichteten vom verrauchten Fluchtweg. An der Gebäuderückseite wurden ebenfalls zwei Personen am Fenster angetroffen. Mit dem eintreffenden Löschgruppenfahrzeuges und der Drehleiter aus Geiselhöring wurde sofort eine Menschenrettung eingeleitet. Zwei Trupps, geschützt mit Atemschutzgeräten, machten sich über das Treppenhaus auf den Weg in den ersten Stock. Die Drehleiter wurde an der Straßenseite positioniert und begann zeitgleich mit der Rettung von insgesamt acht Kindern und einer Erzieherin über das Fenster. Die eintreffende Feuerwehr Wallkofen stellte ebenfalls zwei Trupps unter Atemschutz. Während der weiteren Erkundung konnte noch zwei weitere Personen an Fenstern angetroffen werden. Alle vier Personen wurden über tragbare Leitern beider Feuerwehren ins Freie gerettet. Beim Innenangriff wurden bis zu drei Trupps gleichzeitig eingesetzt und zu jeder Zeit ein Sicherungstrupp bereitgestellt. Am Eingang zum Brandraum konnten durch die eingesetzten Suchtrupps zwei bewusstlose Personen aufgefunden werden. Diese wurden nach Rückmeldung an den Einsatzleiter sofort ins Freie gerettet.
Nach Rückmeldung der Gruppenleiterin galt ein Kind noch als vermisst und wurde im Flur oder den Nebenräumen des Altbaus vermutet. Ein Atemschutztrupp der Feuerwehr Geiselhöring konnte das vermisste Kind kurz darauf in den Toilettenräumen auffinden. Bei der eingeleiteten Rettung kam es bei dem eingesetzten Trupp zum Atemschutznotfall. Der Sicherungstrupp vorm Gebäude konnte nach der May-Day Meldung sofort zur Unterstützung der Kameraden ins Obergeschoss vorgehen. Nach einer knappen dreiviertel Stunde waren alle Personen gerettet und der Brandherd gelöscht.
Am Anschluss folgte eine Übungsnachbesprechung aller Beteiligten. Übungsleiter Benedikt Siegrün, Zugführer Bernd Hirschmann und Einsatzleiter Stefan Allmeier sprachen in versammelter Runde viele Positive Dinge an, verwiesen aber auch auf eingeschlichene Fehler. Ein großer Dank geht an den 1. Bürgermeister Herbert Lichtinger und die Leiterin des Kindergartens Frau Maier für die Möglichkeit die Übung abzuhalten. Während der laufenden Übung konnten sich alle über interessierte und staunende Blicke der Nachbarn und Passanten freuen. Mitglieder der Jugendfeuerwehr und Feuerwehrangehörige spielten die verletzten und vermissten Personen und wurden hierfür vom Team um Ramona Fuchs von der Johanniter Unfallhilfe Regensburg realitätsnah geschminkt. Zum Schluss konnten alle beteiligten Feuerwehrfrauen und Männer nochmals die einzelnen Räume in Augenschein nehmen und sich Besonderheiten wie Aufzug, Dachboden und Heizung ansehen.