24 Stunden (Berufs-) Feuerwehr Geiselhöring

8.9.2023

20 Jugendliche absolvieren 9 Einsatzübungen - Bundeswehr zu Gast

Hinter Jugendwart Markus Popp und seinen Helfern liegt ein anstrengendes Wochenende mit wenig Schlaf und viel Aktion. Zum Ende der Sommerferien lud er alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr Geiselhöring zu einem 24 Stunden Feuerwehraktionstag ein. Dieser ist angelehnt an einen Tag einer Berufsfeuerwehr mit Einsatzübungen und dem gemeinschaftlichen Zusammenleben.

Zu Beginn am Freitag um 17 Uhr konnte Jugendwart Popp 20 Mädchen und Buben im Alter von 12 bis 17 Jahren begrüßen. Es folgte, wie bei einer Berufsfeuerwehr, eine Fahrzeugeinteilung, um bei anfallenden "Alarmen" die Fahrzeuge mit entsprechend Personal zu besetzen. Im Anschluss konnten alle Beteiligten ihre Schlafräume im Feuerwehrhaus beziehen. Feldbetten und Schlafsäcke wurden rasch aufgebaut, ehe der erste Alarm die Jugendlichen überraschte. Mit noch etwas Zurückhaltung und Ungewissheit eilten Sie in die Umkleiden und wechselten ihre Freizeitkleidung gegen den Jugendschutzanzug.

Gemeldet war ein ausgelöster Heimrauchmelder im Stadtgebiet. Zwei Fahrzeuge wurden besetzt und es ging Richtung "Einsatzstelle", vor Ort konnte aber schnell Entwarnung gegeben werden, es handelte sich um einen Fehlalarm.

Nach nur kurzer Verschnaufpause kündigte der Hausalarm im Feuerwehrhaus den nächsten Einsatz an. Alle Fahrzeuge wurden zu einem Zimmerbrand/Küchenbrand alarmiert und konnten zügig das Feuerwehrhaus verlassen. Vor Ort konnte brennendes Öl in einem Topf festgestellt werden. Von den erfahrenen Kameraden wurde den Jugendlichen der Umgang mit der HiPress gezeigt, mit welcher ein Wasser-Schaummittel-Gemisch unter Druck auf die Brandstelle abgegeben wurde.

Was passiert, wenn man brennendes Öl/Fett mit Wasser löscht zeigte Zugführer Bernd Hirschmann den Mädchen und Buben auf einer Freifläche. Das Wasser verdampft schlagartig und reist einzelne brennende Fettmoleküle mit sich - eine große Stichflamme ist die Folge. Mit dieser beeindruckenden Vorführung ging es zurück zum verdienten Abendessen.

Vorstand Sebastian Hansbauer kümmerte sich mit Unterstützung um die Verpflegung in den 24 Stunden, es gab Schnitzel mit Kartoffelsalat für Alle.

Am Abend zog dann ein Unwetter über Geiselhöring, fast gleichzeitig wurde ein Teil der Mannschaft zu einem umgestürzten Baum alarmiert, der eine Straße blockierte, der Rest musste zu einem vollgelaufenen Keller ausrücken. Beide Einsatzübungen konnten mit Hilfe von Handsägen bzw. Tauchpumpen von den Mädchen und Buben bestens abgearbeitet werden.

Zum Abschluss des Freitages ging es für alle gemeinsam zu einer angenommen Vermisstensuche ins Freizeitgelände. Aufgeteilt in mehrere Suchtrupps und mit Hilfe von aufgebauten Flutlichtstrahlern und Handlampen wurde das Gebiet abgegangen. Nach kurzer Zeit kam die Rückmeldung über eine gefundene Person im Bereich des Schlittenberges, welche versorgt und mit einer Schleifkorbtrage gerettet wurde.

Es folgte die gemeinschaftliche Nachtruhe, in der Hoffnung der Jugendlichen auf ein paar Stunden Schlaf ohne Einsatz.

Das Organisationsteam um Markus Popp stand schon am frühen Samstagmorgen wieder in den Startlöchern und bereite die erste Einsatzübung vor. Manche Jugendliche wurden sogar noch aus dem Schlaf gerissen, wie es gegen 7 Uhr hieß "Einsatz - Person unter Container eingeklemmt". Mit noch etwas kleinen Augen aber voll bei der Sache kümmerte sich ein Trupp um die Patientenversorgung und leiste Erste Hilfe, während die restliche Mannschaft den Container sicherte und die Befreiung vorbereitete. Nach der erfolgreichen Rettung ging es zum gemeinschaftlichen Frühstück.

Bei der anschließenden Türöffnung stellten die Jugendlichen fest, dass eine Person aus dem Fenster im zweiten Obergeschoss springen möchte, und alarmierten den vorhanden Sprungretter nach. Gemeinsam konnte diese Sonderausrüstung der Feuerwehr Geiselhöring aufgebaut werden und alle Beteiligten erfuhren wichtige Einsatzgrundsätze im Umgang damit.

Bei der Rückfahrt von diesem Alarm wartete dann ein besonderes Erlebnis für die Jugendlichen. Von der Patenkompanie der Stadt Geiselhöring stellten drei Soldaten das Geschützte Bergekranfahrzeug der Bundeswehr aus Mitterharthausen vor. Ein vierachsiger LKW mit 48 Tonnen Gesamtgewicht, einem Bergekran, einer Abschleppeinrichtung und zwei Seilwinden. Auch einige der aktiven Einsatzkräfte waren extra wegen diesem seltenen Gast gekommen und lauschten den Erklärungen der Soldaten zu Einsatzmöglichkeiten und Ausrüstungsgegenständen des Fahrzeuges. Kurzerhand wurde unser Dekon-P, Eigengewicht 16 Tonnen, auf die Abschleppeinrichtung gespannt. Im Anschluss konnte jeder auf dem Fahrersitz Platz nehmen oder mit der Fernsteuerung die einzelnen Funktionen testen.

Nach dem Mittagessen folgte der Alarm zu einem Flächenbrand im Bereich der Haagmühle, dazu hatte Jugendwart Markus Popp die Jugendfeuerwehr aus Atting mit Ihrem Tanklöschfahrzeug eingeladen. Zusammen mit den Fahrzeugen aus Geiselhöring wurde aus der kleinen Laaber Wasser entnommen und über mehrere Wasserwerfer und Strahlrohre abgegeben.

Nach dem Aufrüsten der Fahrzeuge hatten sich bei den sommerlichen Temperaturen alle ein Eis zur Abkühlung verdient. Der letzte und abschließende Einsatz war dann ein Gartenhausbrand auf der Erlwiese in der Landshuter Straße. Hintereinander fuhren alle fünf Einsatzfahrzeuge Richtung Brandstelle. Schnell waren die Schläuche verlegt und der Hydrant angeschlossen und es konnte mit den Löscharbeiten begonnen werden. Nach 15 Minuten konnte die Rückmeldung Feuer aus gegeben werden.

Es folgte das große Saubermachen alle eingesetzten Ausrüstungsgegenstände. Nach einer kurzen Abschlussrunde und dem Abbau der Feldbetten war für die Jugendlichen der 24 Stunden Aktionstag beendet. Jugendwart Markus Popp dankte allen für ihre Disziplin und die Unterstützung bei den Vorbereitungen der Übungen. Der Aktionstag in Zahlen: 20 Jugendliche - 21 Helfer und Betreuer - 9 Einsatzübungen - 6 Einsatzfahrzeuge - 250 gefahrene Kilometer - 580 Meter Schläuche - 80 Frühstückssemmeln - 7 Kilogramm Schnitzel und 17 Kasten Getränke.

Der Nachwuchs und auch die Betreuer und Helfer hatten viel Freude, vielen Dank der Bundeswehr aus Mitterharthausen und der Feuerwehr Atting für Ihren Besuch.

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